Was es bedeutet im M‑Modus zu fotografieren.
Menschen mit Bildern zu berühren geschweige denn zu begeistern ist eine Sache. Das gewisse Know‑How über die Kamera eine andere. Viele von euch schreiben mir ‑ oft täglich ‑ wie ich denn meine Bilder, mit welchen Einstellungen etc. belichte. Deshalb kam mir die Idee, das wäre ein gutes Thema für einen Beitrag. Tadaaaaa, here it is. Viel Spaß beim lesen. 🧡
Was ist M‑Modus?
Wie der M‑Modus schon sagt, stelle ich alle Einstellungen auf meiner Kamera (Sony a7 iii) manuell ein d.h für mich frei bewegen und austoben zu können in Sachen Blende, Belichtungszeit und ISO. Diese Begriffe sollten zum Basicwissen eines Fotografen gehören, aber ich gehe trotzdem noch kurz darauf ein.
Die Blende
Eine gute Voraussetzung ist das Bild so zu fotografieren, dass man im Nachhinein nicht viel an Bildbearbeitung machen muss. Hierzu stelle ich ‑ Je nach Lichtsituation am Shootingtag ‑ als allererstes die Blende ein!
Die Blende lässt sich wie mit unserer Pupille im Auge vergleichen: je heller es draußen ist, desto kleiner wird unsere Pupille d.h es kommt weniger Licht ins Auge. Je dunkler es draußen ist, desto größer wird die Iris und es gelangt mehr Licht ins Auge. Am besten kannst du dir das so merken: geringe Blendenzahl (f1.4) = helles Bild. Je höher die Blendenzahl (f11) desto weniger Licht kommt auf den Sensor, sprich dunkles Bild.
Aber Welcher Blendenwert ist der Beste?
Das muss jeder für sich selber herausfinden. Ich persönliche liebe ja geringe Blenden wie f1.4 oder f1.8, dadurch entsteht immer ein so wundervolles schönes „Bokeh“ im Hintergrund. Allerdings belichte ich immer Personen ab Blende f2.0. Meistens aus dem Grund, je höher die Blende ist desto schärfer wird das Bild/Gesicht. Dieses Vorgehen hat auch einen Begriff den nennt man Schärfentiefe, hast du sicherlich schonmal gehört.
Blende f1.4 = geringe Tiefenschärfe
Blende f11 = große Tiefenschärfe
Wenn du das noch nicht verstanden hast, dann probiere es an dem nachfolgenden Beispiel aus. Stelle einen Apfel auf den Tisch und fotografiere ihn mit f1.4 und f11. Siehst du den Unterschied jetzt? Gut!
Die Belichtungszeit
Die richtige Belichtungszeit bzw. Verschlusszeit entscheidet darüber ob deine Aufnahme zu hell (viel Licht), zu dunkel (wenig Licht) oder genau richtig (wie in der Realität) dargestellt wird. Diese Zeit hängt stets von den vorherrschenden Lichtverhältnissen ab. Belichtungszeiten werden normalerweise im Bruchteil einer Sekunde angegeben (z.B 1/5, 1/25, 1/50 usw.) Je niedriger die Zahl hinter dem Schrägstrich, desto länger wird belichtet d.h. deine Aufnahme wird heller. Je größer die Zahl, desto kürzer wird belichtet und um so dunkler wird dein Bild.
Aber Vorsicht: Die Belichtungszeit kann außerdem Auswirkungen auf die Schärfe haben. Dein Bild kann unscharf werden, wenn die Belichtungszeit zu lang ist
(unter 1/50). Die Unschärfe wird verstärkt, wenn du beim Aufnehmen wackelst. Meist passiert dies am Abend oder in dunkle Räumen, wenn wenig natürliches Licht zur Verfügung steht. Diese Auswirkung kann man aber auch für tolle künstlerische Effekte verwenden. Du kennst doch sicherlich Fotos von Wasserfällen auf denen das Wasser wie weichgezeichnet aussieht? Das nennt man eine Langzeitbelichtung. Aber dazu ein andermal mehr …
Kurze Verschlusszeit (z.B 1/1000) = Bewegung eingefroren = Bild scharf
Lange Verschlusszeit (z.B 1/8) = fließende Bewegung = Bild verschwommen
Ich belichte meistens zwischen 1/200 und 1/4000, sodass meine Bilder auch den gewünschten Schärfegrad erhalten. Wenn ich bei meinem Bild aber einen Verwacklungseffekt haben möchte, dann stelle ich die Zahl der Belichtungszeit gering ein z.B 1/8. Das ganze kommt natürlich ‑ wie oben schon erklärt ‑ immer auf die Lichtsituation darauf an. Aber einfach alles ausprobieren, das hilft das Ganze zu verstehen.
ISO (Lichtempfindlichkeit)
Mit der Erhöhung des ISO‑Wertes kannst du dem Sensor deiner Kamera mehr Licht zur Verfügung stellen, wenn Blende und Belichtungszeit nicht mehr ausreichen. Aber Vorsicht: je höher der Wert, desto mehr Bildrauschen bekommst du! Grund: durch die Anhebung des Wertes wird die Empfindlichkeit des Bildsensors erhöht. Dadurch entsteht leider dieses Bildrauschen.
Ich persönlich verwende nur dann einen hohen ISO‑Wert, wenn ich mit Blende und Belichtungszeit gar nichts mehr gebacken bekomme. Und das kommt meistens nur in dunklen Situationen vor!
Noch nie Bildrauschen gesehen? Dann probiers doch mal aus: ziehe deine Rollos/Vorhänge zu, mache eine kleine nicht all zu helle Lichtquelle an und setzte den ISO‑Wert auf 400, 800 und noch höher. Danach dürftest du auf deinen Aufnahmen definitiv große Unterschiede erkennen!
Zusammenfassung:
Blende:
Kleine Zahl = heller, mehr Unschärfe im HG
Große Zahl = dunkler, mehr Schärfe
♥️ Empfehlung meinerseits: f1.6 bis f2.8
Belichtungszeit:
Geringe Verschlusszeit‑Zahl = heller, Verwacklungsgefahr
Hohe Verschlusszeit‑Zahl = dunkler
♥️ Empfehlung meinerseits: 1/200 bis 1/4000
ISO‑Wert
Hohe ISO Zahl = heller, aber mehr Bildrauschen.
♥️ Empfehlung meinerseits: zwischen 100 ‑ 400